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Schon mehrfach hat sich auf speziellen Abiturientenmessen am Stand von „Abi und was dann?“ die folgende Fragestellung ergeben:

 „Mich interessiert BWL nicht, BWL macht doch jeder. Ich möchte lieber Management studieren. Können Sie mir eine Empfehlung für einen Management-Studiengang geben?“

Zwei kleine Zeilen – dennoch ein großer Irrtum! – Die Betriebswirtschaft ist in der Tat ein Klassiker unter den Grundlagenstudienfächern. Sie erscheint vielen nicht mehr zeitgemäß. Design, Wirtschaftspsychologie oder beispielsweise Marketingmanagement klingen moderner. Bei manchem wecken diese Studiengangsüberschriften berufliche Wunschvorstellungen und sie überlegen – lieber ein Trendfach, als einen Klassiker – zu studieren. Dabei werden aber oftmals die Studieninhalte übersehen. Schaut man da hinein, lässt sich eine Kernaussage treffen:

Überall, wo Management dran steht, sind die Grundlagenfächer der Betriebswirtschaft drin.

Um das zu verdeutlichen, schauen wir mal auszugsweis auf Studienverlaufspläne von Marketingmanagement und BWL, die von verschiedenen Hochschulen in Deutschland angeboten werden und sich über den Hochschulkompass recherchieren lassen.

Auszug Studienverlaufsplan für Marketingmanagement:

  1. bis 3. Semester / Inhalte:

Konsumenten und Märkte verstehen: Marktforschung, Markt- und Konsumpsychologie, Basiswissen VWL, Verhaltensökonomie, Märkte bearbeiten: Marketing-Grundlagen, digitales Marketing, internationales Marketing, Mediaplanung, Projektmanagement, Wirtschaftsrecht. Unternehmen marktorientiert führen: Einführung in die BWL, Unternehmensführung, Organisation, Buchführung, Kosten- und Leistungsrechnung, Investition, Wirtschaftsmathematik, Statistik, Arbeitsrecht, Human Resources Management …

Auszug Studienverlaufsplan Betriebswirtschaft

  1. Semester: Einführung in die Allg. BWL und in die Managementlehre,  Marketing,  Buchführung und Bilanzierung, Mathematik, Wirtschaftsrecht
  2. Semester: Marketing, Kosten- und Leistungsrechnung, Statistik 1, Mikroökonomie, Wirtschaftsrecht
  3. Semester: Supply Chain und Operations-Management, Investition, Wirtschaftsrecht 2, Statistik 2 …

Das wirft somit die Frage auf, ob es sinnvoll ist, sich schon im Bachelor zu spezialisieren oder ob man nicht eher grundlegende BWL oder International Management studiert. Dadurch lernt man alle Grundlagenfächer kennen und erst im Master fokussiert man sich auf eine Berufsrichtung. Dadurch würde sich das BWL Bachelor-Studium zur persönlichen Orientierung nutzen lassen – siehe auch: Spezialisiertes Studium oder ein allgemeines Fach studieren?

In den vergangenen Jahren entstanden immer mehr spezialisierte Studiengänge, die zumindest von der Überschrift her, moderner und interessanter klingen, als BWL. Dazu gehören auszugsweise: Sport- und Event-Management, Tourismusmanagement, Wirtschaftspsychologie, Mode- und Designmanagement u.v.m.

Sämtliche „Management-“ oder „Wirtschaft-“ Zusätze bedeuten, dass die Grundlagenfächer der BWL enthalten sind. Der Blick in den jeweiligen Studienverlaufsplan zeigt es auf:

Überall, wo Management oder Wirtschaft  dran steht, ist BWL drin!

In diesem Sinne also vorher genau anschauen, was man studiert! – Jan Untiedt