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Es ist wieder so weit, bei Google wird die Fragestellung: „Was soll ich studieren?“ – monatlich bis zu 12.000 Mal nachgefragt und damit wird deutlich, wie orientierungslos viele junge Menschen sind. Diese Fragestellung in Google einzugeben ist genauso planlos, wie bei Google die Abfrage der kommenden Lottozahlen zu starten. Das Internet liefert nur bedingt Antworten auf spezielle Fragen. Aber bei der richtigen Herangehensweise liefert das Internet viele hilfreiche Hinweise und Anregungen – auch, wenn es um Entscheidungen für die Zeit nach dem Abitur geht.

Was soll ich Studieren?

Diese Fragestellung ist viel zu eng gefasst. Denn eigentlich geht es doch darum, welchen Beruf man sich grundsätzlich vorstellen kann und dies dann mit den Überlegungen kombiniert, wie man dahin kommen kann. Um sich dabei Hilfe aus dem Internet zu holen, ergeben sich ganz andere Punkte:

  • Bin ich der Typ, um zu studieren?
  • Liegt mir die Theorie (Studium) oder verfüge ich eher über praktische Fähigkeiten (Ausbildung)?
  • Welche Möglichkeiten bieten sich für die Zeit nach dem Abitur sonst noch?
  • Wie wäre es, eine weitere Fremdsprache zu erlernen oder eine zu perfektionieren?
  • Könnte ein Freiwilliges Soziales Jahr FSJ oder der Bundesfreiwilligendienst Bufdi infrage kommen, um für sich persönlich Zeit zu gewinnen?

Mit der Recherche der zuletzt genannten Fragen erhält man im Internet etliche Informationen und Anregungen im Sinne von: Welche Sprachreisen gibt es? – Was genau ist ein FSJ oder Bufdi? – Was für Aufgaben / Tätigkeiten kann man da machen? Wo kann man das absolvieren? – Wie lange dauert der jeweilige Dienst? etc.

Über 21.000 Studiengänge

Mit dieser Informationssammlung ergeben sich viel bessere Entscheidungswege für einen persönlich. Mit der jeweiligen Abwägung kommt man eher dazu, sich konkreter den Überlegungen zu widmen, welcher Berufsweg könnte es sein. Zumal die Frage „Was soll ich studieren?“ noch eine ganz andere Herausforderung mit sich bringt: aus aktuell 21.086 Studiengängen den richtigen auszuwählen! (siehe Hochschulkompass). Bei dieser riesigen Anzahl an Studiengängen ergibt sich sogleich noch eine andere Abwägung: Soll man sich im Studium sofort spezialisieren oder eher ein Grundlagenstudium wählen?

Studienverlaufsplan

Wenn man denn der Meinung ist, es sollte ein Studium sein, dann sollte man den Studiengang recherchieren und sich anschauen, wie der Studienverlaufsplan an der jeweiligen Hochschule aussieht. Jeder Studiengang in Deutschland hat diesen Studienverlaufsplan. Manchmal muss man etwas Aufwand betreiben, um ihn auf der Hochschulseite zu finden. Oder man ruft die Studienberatung der Hochschule an, um ihn sich den zusenden zu lassen. In dem Studienverlaufsplan sind alle Fächer/Module zu sehen, die während der Studiendauer zu absolvieren sind. Oft wird man überrascht feststellen, dass in fast jedem Studiengang Fächer dabei sind, die nicht vermutet und/oder, die einem nicht so sehr liegen. Doch genau das sind doch die Überlegungen, die notwendig sind, sich für oder gegen ein Studium zu entscheiden, oder?!

Ausbildung

Bleibt noch die Überlegung, wenn es zunächst mal kein Studium sein soll, wäre eine Ausbildung eine Option? – Oftmals kommt in Coachings hier die Aussage: Ich habe Abitur, da denke ich doch nicht über eine Ausbildung nach! – Dabei wird völlig ausgeblendet, dass in Deutschland mittlerweile jeder 2. Abitur macht (siehe Wirtschaftswoche). Eine Ausbildung ist somit sehr wohl ein relevanter Gedanke nach dem Abitur und sie bietet etliche Vorteile:

  1. Eine abgeschlossene Ausbildung wird als erste Berufserfahrung anerkannt
  2. Man gewinnt persönlich 2 – 3 Jahre Zeit für sich persönlich und kann anschließend viel zielgerichteter eine Studienwahl treffen
  3. Mit der abgeschlossenen Ausbildung lässt sich in der semesterfreien Zeit ein Studium finanzieren. Entweder man arbeitet in der Zeit bei ehemaligen Ausbildungsbetrieb oder setzt seine Kenntnisse in anderen Unternehmen ein

Darüber hinaus ist Ausbildung möglicherweise fokussierter, als ein Duales Studium, das sehr zeitintensiv sein kann. Ebenso wenig lassen sich in einem Dualen Studium „Reichtümer“ erzielen, da das Unternehmen, das das Duale Studium ermöglicht, oftmals schon die Studiengebühren übernimmt.

Der Weg ist das Ziel!

Wie man aus dem Blog erkennen kann, ist es wesentlich besser, das Internet als Informationsquelle zu nutzen, anstatt darauf zu hoffen, eine Antwort auf eine sehr persönliche – berufliche Entscheidung zu erhalten. In allen Generationen entscheidet der Weg – der zum Ziel führen soll. Da existiert nicht nur der eine Weg. Umso wichtiger ist es, mehrere Optionen für sich zu überprüfen, bevor man sich entscheidet.

Wer nach den oben genannten Tipps und Recherchen noch immer Schwierigkeiten hat, den beruflichen Weg für sich zu entscheiden, dem kann das Coaching von „Abi und was dann?“ helfen, bei dem unter anderem eine sogenannte Neigungs- und Denkstilanalyse eingesetzt wird. Mit Hilfe der Kenntnisse über seine persönlichen Fähigkeiten wird es wesentlich einfacher, den zukünftigen Berufsweg festzulegen!

Jan Untiedt